Dienstag, 7. September 2010

Pfennigbasar in Frankfurt

Vor dem Römer in Frankfurt stehen über Hundert Menschen in einer Schlange, ruhig und gesittet, so gesittet, dass es die umstehenden Japaner abhält, Bilder vom Römer zu knipsen und stattdessen erstaunt über die nicht kürzer werdende Schlange sind. Bereits zum siebten Mal findet der Pfennigbasar statt. Der Pfennigbasar ist ein Paradies für Vintagekleidung, Haushaltsgegenstände und Kinderspielzeug. Ins Leben gerufen von Ingrid Pajunk, Renate von Metzler, Gerhild Börsig, Susie von Verschuer-Bär und Alexandra Prinzession von Hannover spenden Frankfurter Kleidung und Haushaltsgegenstände. Der Unterschied: Die Waren sind allesamt hochwertig und der Erlös geht zu 3/4 der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und zu 1/4 einem Sterbehospitz in Frankfurt zu.

Im Römer ist es heiss und stickig. Mitten im Getümmel steht Ingrid Pajunk, eine der Organisatorinnen und während noch die Kollegen von der Bild-Redaktion der ruhigen, sympathischen Dame ihre Fragen stellen, schaue ich mich derweil ein wenig um.
Die Kleidungsstücke (Damen und Herren) sind fein säuberlich auf Kleiderstangen aufgebügelt, geordnet nach Mäntel, Kostümen, Kleider, Schuhe, Handtaschen, Gürteln, Hüten, Accessoires. Eine große Ecke bildet die sogenannte Boutique, wie mir gleich eine der freundlichen Damen erklärt. Max Mara, Jil Sander, Sonia Rykiel sind nur eine kleine Auswahl der Marken, die mir ins Auge fallen. Kosten für ein Kostüm belaufen sich auf 30 Euro, ein Pelzmantel liegt bei 100 Euro.
Die Kollegen der Bild-Redaktion machen noch ein Photo und schon wendet sich Frau Pajunk an mich.
Das Publikum, erzählt sie, ist in diesem Jahr besonders gut. Auch ich kann das beobachten, junge, gut gekleidete Frauen probieren Pelzmäntel und Kostüme gemeinsam mit ihren Freundinnen an.
In diesem Jahr war die Organisation allerdings schwieriger als in den Jahren zuvor, wo der Pfennigbasar noch im Kloster stattfand, erklärt die Mitorganisatorin. Brandschutzauflagen müssen eingehalten werden, mehrere Notausgänge freigehalten, selbst die Kleiderständer dürfen nicht verrückt werden. Aber, es ist wichtig, dass der Pfennigbasar mitten in der Stadt sei, denn, so ist er für jeden zugänglich. Ein wenig Mut zum Wühlen, bräuchte man, sagt Frau Pajunk lachend und erklärt, dass man zu jeder Zeit ein Schnäppchen finden kann - im Minutentakt tragen Mitarbeiter der Firma Fermont Kisten in den Römer, was sich darin befindet, weiss keiner in diesem Moment. Und so kann das Chanelkostüm sich vielleicht noch in einer dieser unzähligen Kisten befinden.
Während unseres Gesprächs stößt noch Markus Schubert, der Geschäftsführer der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft in Frankfurt zu uns, der nach einigen Stunden auf dem Pfennigbasar gut gelaunt unterstützt.
Der Pfennigbasar findet übrigens auch noch am morgigen Mittwoch statt und ist einen Besuch wert. Zeit & Geld mitbringen!
(und ja, auch ich habe etwas gefunden: einen tannengrünen Wildledergürtel von Marc Cain für 2 Euro....)

4 Kommentare:

Meike hat gesagt…

Ah danke für den Tip! Bin heute morgen schnell hin geradelt und das Schlange stehen hat sich gelohnt! 2 Blusen und viele Tücher sind jetzt mein! Das Beste ist ich habe nur 10 Euro ausgegeben, also echte Schnäppchen! Super Tip!!

Anonym hat gesagt…

hallo, schöner artikel und macht lust sich das mal anzugucken.
wie bekommt man denn mit, wann der pfennigbasar ist (den heutigen hab ich ja wohl verpasst), vor allem wenn man nicht in frankfurt wohnt.
gruß

judith-christina hat gesagt…

@meike: bitte auf deinem blog deine neuen schätze präsentieren :-)

@anonym: den nächsten basar werde ich rechtzeitig ankündigen
wegen den anonymen kommentaren: leider hatten wir total viele seltsame, miese kommentare, daher dieser hinweis...

Oanh hat gesagt…

Mensch Judith, bei sowas musst du mir doch eine SMS oder ne Mail schreiben :)

Aber nächstes Jahr Bescheid sagen, dann sind Ben und ich sicher dabei!

Liebe Grüße!